"Zusammen erreichen wir mehr als jeder für sich allein"
Peter Maffay ist einer der erfolgreichsten Musiker Deutschlands, er hat vor 25 Jahren seine eigene Stiftung gegründet – und er ist Botschafter der Deutschen Postcode Lotterie. Im Gespräch erläutert der 76-Jährige, was er an seinem Engagement für die Soziallotterie besonders schätzt und welche Bedeutung zivilgesellschaftliches Engagement für den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft hat.
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Frage: Seit vielen Jahren engagierst du dich für den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Welchen Stellenwert hat zivilgesellschaftliches Engagement?
Peter Maffay: Für mich heißt das, Verantwortung füreinander zu übernehmen – besonders dort, wo bestimmte Strukturen an ihre Grenzen stoßen. Eine Gesellschaft kann nur funktionieren, wenn Menschen bereit sind, sich zu engagieren und füreinander einzustehen. Ob groß oder klein spielt keine Rolle – jede Form von Beitrag zählt. Wir brauchen eine starke Zivilgesellschaft, die Haltung zeigt, Verantwortung übernimmt und Brücken baut. Nur gemeinsam können wir den Zusammenhalt stärken.
Frage: Du bist Botschafter der Deutschen Postcode Lotterie und warst beispielsweise im November als Glücksbote in Erfurt unterwegs – für Gewinner*innen und für den guten Zweck. Was schätzt du an diesem Engagement besonders?
Peter Maffay: Wenn wir Menschen oder gemeinnützige Organisationen mit großen Schecks überraschen, erleben wir eine unglaubliche Offenheit und Wärme der Menschen. Und am Ende sind es doch die Emotionen, die uns verbinden und die eine unglaubliche Kraft entfalten. Ein Teil dieser Mission der Deutschen Postcode Lotterie zu sein, gibt mir ein richtig gutes Gefühl. Eine für mich zentrale Botschaft dabei ist: Zusammen erreichen wir mehr als jeder für sich allein. Die Teilnehmenden erfahren Glück, wenn ich sie mit ihren Gewinnen überrasche. Wenn sie dann sehen und spüren, dass sie zusammen mit Nachbar*innen gewonnen haben und zusätzlich Projekte von Organisationen unterstützen, die sich für Mensch und Natur einsetzen – das ist mehr als Glück, das ist Überglück.
Frage: Du hast vor 25 Jahren deine eigene Stiftung gegründet. Welche Rolle spielt deine Stiftung in diesem gesellschaftlichen Engagement?
Peter Maffay: Die Stiftung ist ein Herzensthema. Wir unterstützen traumatisierte und benachteiligte Kinder und Jugendliche, indem wir ihnen Schutzräume bieten. Orte, an denen sie einfach Kind sein dürfen, Vertrauen entwickeln und neue Perspektiven gewinnen. Das ist für mich gelebte Zivilgesellschaft: Menschen schließen sich zusammen, um anderen etwas zu ermöglichen, das sie alleine nicht schaffen könnten.
Frage: Wie verbindest du künstlerisches Wirken mit gesellschaftlichem Verantwortungsbewusstsein?
Peter Maffay: Als Künstler hat man eine Stimme, und ich finde, man sollte sie nutzen. Musik erreicht Menschen emotional und kann viel bewegen – Hoffnung geben, Mut machen, Diskussionen anstoßen. Mir ist wichtig, dass unsere Musik und mein Engagement eine gemeinsame Botschaft tragen: Wir sind gemeinsam verantwortlich für die Welt, in der wir leben.
Frage: Was müsste sich deiner Meinung nach verändern, damit zivilgesellschaftliches Engagement in Deutschland noch stärker wird?
Peter Maffay: Wir sollten Engagement sichtbarer machen und Menschen ermutigen, sich einzubringen. Außerdem braucht es mehr Unterstützung für Vereine und Initiativen – weniger Bürokratie, mehr Anerkennung. Zivilgesellschaft lebt vom Mitmachen, und diese positiven Beispiele und die Geschichten dieser Vorbilder müssen wir verstärkt erzählen.