BUND-Auenzentrum Burg Lenzen
Auenentwicklung zwischen Elbe und Aland
Über 1000 Hektar groß sind die Auen der Hohen Garbe und des Garbe Polders zwischen Elbe und Aland zusammen. Dieses UNESCO-Biosphärenreservat will das BUND-Auenzentrum Burg Lenzen renaturieren und seine gefährdeten Bewohner schützen.
Dafür werden in der Hohen Garbe verlandete Flutrinnen mit digitalen Geländemodellen sichtbar gemacht und anschließend wieder ausgebaggert. So kann der durch Deiche abgeschnittene Wasserfluss von der Elbe ins Zentrum des Auengebiets sichergestellt und das biologische Gleichgewicht der Region wiederhergestellt werden. Das ist besonders wichtig, da intakte Auen zu den arten-reichsten und gefährdetsten Lebensräumen Mitteleuropas gehören.
Deshalb werden auch im Garbe Polder Auenwiesen und -gewässer geschützt. So können sich Wasserpflanzen und davon abhängige Insekten wie Mosaikjungfern, seltene Amphibien wie die Rot-bauchunken und Wiesenbrutvögel wie der Wiesenpiper wieder ausbreiten. Um diesen Fortschritt messbar zu machen, wird die veraltete Datenlage zum aktuellen Stand im Garbe Polder aktualisiert: Vegetationsaufnahmen und Tierzählungen liefern belastbare Zahlen, aus denen sich Trends ableiten und Renaturierungsmaßnahmen erarbeiten lassen.
Da die fruchtbaren Auengebiete des Garbe Polder zumeist landwirtschaftlich genutzt werden, er-arbeitet das Auenzentrum Burg Lenzen eng mit den Landwirtinnen und Landwirten zusammen. Gemeinsam erstellen sie Konzepte zur Aufwertung des Areals, die im Einklang mit seiner wirtschaftlichen Nutzung stehen.
Aber auch in der Bevölkerung fehlt oft das Bewusstsein um die Bedeutung intakter Auen für Mensch und Natur. So schützen renaturierte Auenlandschaften als natürliche Überflutungsgebiete aktiv vor Hochwasser und Dürren, da sie gespeichertes Wasser bei Trockenheit langsam wieder abgeben. Über diese und viele andere Naturschutzmaßnahmen informiert das Auenzentrum Burg Lenzen in der Auenwerkstatt. Hier werden Schulklassen und Gäste durch Workshops oder Spaziergänge für die Thematik sensibilisiert und an der Entwicklung konkreter Naturschutzmaßnahmen beteiligt.
Das Projekt Auenentwicklung zwischen Elbe und Aland vom BUND-Auenzentrum Burg Lenzen fördert die Deutsche Postcode Lotterie dank ihrer Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Brandenburg mit 299.800 Euro.